Feste im Alltag
Pilgerfahrt (Hadsch)

Pilgerfahrt (Hadsch)

Die Pilgerfahrt ist als eine körperliche und finanzielle Anh verstehen. Jeder geistig und körperlich gesunde erwachsene ob Mann oder Frau, ist verpflichtet, einmal im Leben die Pilgerfahrten zu den ehrwürdigen Stätten von Mekka zu vollziehen und vorgeschriebenen gottesdienstlichen Handlungen vorzunehmen, Verpflichtung gilt aber nur für den, der finanziell abgesichert wer die Pilgerfahrt antritt, muss für den Lebensunterhalt von Familienangehörigen gesorgt haben, die in der Heimat zurückbleiben für die er unterhaltspflichtig ist. Im heiligen Stadtgebiet von Mekka beginnt der Pilger mit dem siebenmaligen Umschreiten der Ka´ba, das von bestimmten Gebeten begleitet wird. Dann wandert er zwischen den zwei Hügeln Safa und Marwa dreimal hin und her weiteres mal hin. In Gruppen ziehen die Pilger nun in Richtung des Bergs Arafat. Sie erreichen die Stadt Mina und schließlich auch den Berg. Dort zu stehen bildet den Höhepunkt der Pilgerfahrt. Der Gläubige tritt vor Gott, bekundet vor Ihm seine und seinen totalen Gehorsam. Dann verlassen die Pilger und ziehen nach Muzdalifa und von dort zurück nach Mina. Dort steinigen sie symbolisch den Teufel, indem sie siebzieg bzw. neunundvierzig Steinchen auf drei bekannte Säulen werfen. Dann erfolgt die Schlachtung von Opfertieren (Kamel, Rind, Schaf, Ziege) und das Opferfest wird gefeiert. Zum Schluss wird das Haar des Pilgers geschoren oder gestutzt und ein erneutes siebenmaliges Umschreiten der Ka'ba unternommen. Damit ist der Weihezustand aufgehoben und die offizielle Pflichtpilgerfahrt beendet.
Die Pilger bleiben jedoch meistens noch ein paar Tage in Mekka, um Gottes zu gedenken. Es wird auch empfohlen, auf der Rückreise nach Medina und das Grab des Propheten Muhammed (s.a.v)zu besuchen.
Die Hidschra (Auswanderung) Die "Auswanderung" (Hidschra) des Propheten Muhammed (s.a.v) und seiner Gefährten von Mekka nach Medina im September 622 christlicher Zeitrechnung ist von weltgeschichtlicher Bedeutung. Die Mekkaner erfuhren, dass auch Muhammed (s.a.v) die Stadt verlassen wollte, und planten, ihn zu töten Muhammed (s.a.v) hatte jedoch die Stadt bereits an der Seite von Abu Bakr verlassen. Nach der Auswanderung gründete Muhammed (s.a.v) einen islamischen Staat in Medina, dessen Verfassung die erste Verfassung der islamischen Geschichte und nach Ansicht mancher Rechtshistoriker sogar die erste schriftliche Verfassung der Welt überhaupt ist. Denn sie wurde zur praktischen Anwendung gleichzeitig von unterschiedlichen Religionsgemeinschaften unterschrieben. Dank dieser Verfassung lebten Juden, Christen und Muslime in Medina friedlich zusammen. Die Auswanderung bildet einen so deutlichen Wendepunkt der islamischen Geschichte in der Phase, die von der Zeit der Unterdrückung bis zur mit Staats- und Gesellschaftsbildung reicht, dass sie den Beginn der islamischen Zeitrechnung markiert. Das islamische Jahr ist ein reines Mondjahr und somit zehn bzw. elf Tage kürzer als ein Sonnenjahr; 100 Sonnenjahre der europäischen Zeitrechnung entsprechen also ungefähr 103 Jahren islamischer Zeitrechnung.